Mittwoch, 17. Oktober 2012

Zeichenkurs für Kinder - Teil 2 Papier


Bild: Zwei historische Papiersorten aus dem Jahr 1785. Das helle Papier ist hadernhaltig und ist bist heute sehr gut erhalten. 

Zum Zeichnen brauchen wir nicht nur Bleistifte, sondern auch Papier. Davon gibt es viele verschiedene Sorten, der Künstler darf wählen, welche Papiersorte sich für sein Kunstwerk am besten eignet. Braucht man ein dünnes oder eher dickes Papier? Welche Farbe soll es haben?

Papier ist ein Gemisch aus verschiedenen Stoffen: 
Faserstoffen (Holzschliff, Halbzellstoffe, Zellstoffe, anderen Fasern beispielsweise Stroh, Hadern, Kunststoff-Fasern und heute etwa zur Hälfte aus Altpapier)
Impregniermitteln (tierische Leime, Harze, Paraffine, Wachse)
Füllstoffen (Kaolin, Talkum, Gips, Bariumsulfat, Kreide, Titanweiá)
Hilfsstoffen (Wasser, Farbstoffe, Entsch„umer, Dispergiermittel, Retentionsmittel, Flockungsmittel, Netzmittel)

Die Papiersorten unterscheiden sich in ihren Eigenschaften. Oft wird zur Beschreibung des Papiers seine Grammatur genannt.
Grammatur (das Flächengewicht) gibt die Masse eines Materials in Abhängigkeit von der Fläche an.

Man unterscheidet drei Kategorien von Papier:
Papier 7 g/m² bis 150 g/m²
Karton 150 g/m² bis 600 g/m²
Pappe ab 600 g/m²

Wir zeichnen im Malkurs auf dem üblichen Papier, weiß, mit Grammatur von 80 bis 120 g/m².


Hier eine kurze Übersicht der für einen Künstler interessanten Papiersorten:

Affichenpapier: Papiersorten für großformatige Plakate, meist holzhaltig und stark geleimt
 Aquarellpapier: ein Papier für die Verwendung in der Aquarellmalerei speziell geleimt, auftragend, saugfähig, verzugarm. Das Papier kann aber auch für andere Zeichentechniken verwendet werden. Die Grammatur von Aquarellpapieren liegt zwischen 120 g/m² bis zu 850 g/m² (Aquarellkarton ab ca. 150g/m²)
Büttenpapier: aus der Bütte von Hand geschöpftes oder auf der Rundsiebmaschine hergestelltes Papier, Wasserzeichen sind nur als Anlagerungswasserzeichen oder unechte Wasserzeichen möglich
Chinapapier: ein besonders weiches, saugfähiges, meist leicht gelbliches Papier, hauptsächlich für Kupferstiche, oder Radierungen verwendet, meist aus Reissrohstoff oder Abaca und Linters gefertigt
Elfenbeinpapier: anstelle von Platten aus Elfenbein zur Miniaturmalerei benutztes Papier
Elfenbeinkarton: stark satinierter, knickharter Karton für Gruß- und Visitenkarten, Färbung meist leicht abgeschlagen nach Gelb oder Grau, Grammatur um 240-320 g/m²
Feinpapier: Holzfreies (nach DIN) und hadernhaltiges Papier
Gestrichenes Papier: Papier, das mit einer ein- oder beidseitigen pigment- oder kunststoffhaltigen Masse (Minimum 5 g/m²) beschichtet (bestrichen) wurde
Hadernhaltiges Papier: Papier mit mindestens 10 % Anteil aus Lumpen und/oder Baumwoll-, Hanf-, Flachsfaser. Wird in erster Linie für Banknoten und Dokumentenpapiere verwendet
Hochglanzpapier: Einseitig gussgestrichenes nicht kalandriertes Papier
Japanpapier: Sammelbegriff für meist aus Japan oder China importierte Langfaserpapiere (Bastpapiere), meist handgeschöpfte Papiere aus Pflanzen wie Kozu, Mitsumata, Gampi, etc., extrem langfaserig und dünn, gute Saugkraft und Tintenfestigkeit, hohe berst- und Reißfestigkeit
Kunstdruckpapier: Beste Qualität aus der Gruppe der gestrichenen Papiere. Holzfreies oder leicht holzhaltiges Papier mit sehr glattem mindestens 20 g/m² starkem Strichauftrag je Seite
Löschpapier: sehr saugf„higes Papier mit hohem Volumen und lockerer Struktur, gemahlen aus Altpapier und Zellstoff, ungeleimt
Metallkaschiertes Papier: Ein- oder beidseitig mit Metallfolie (mit Aluminium) beschichtetes Papier in matt oder glänzend.
Naturpapier: Ungestrichenes Papier ohne oder mit Oberflächenbehandlung oder Pigmentierung bis 5 g/m²
Pergamentpapier: Weitgehend fettdicht und nassfest gemachtes Zellstoffpapier
Pergamin: Hochsatiniertes, weitgehend fettdichtes und hoch transparentes (wenn nicht gefärbt) Papier
Plakatpapier: Einfarbiges, auch einseitig gestrichenes Papier mit guter Lichtechtheit und relativ undurchlässig für Klebstoffe
Quellpapier: ein Spezialpapier, welches einseitig oder beidseitig mit einer stark quellenden Faser beschichtet ist
Recyclingpapier: Papier, das aus 100 % Altpapier hergestellt wurde
Rohpapier: Halbfertigprodukt zur weiteren Veredelung, wie zum Beispiel für den Streichvorgang zum Kunstdruckpapier
Saugpost: Voluminöses, saugfähiges Papier für das (früher verbreitete) Abzugsverfahren mit Schablonenvervielfältigern und Schablonendruckern neuerer Generation
Schreibpapier: Papier, das sich zum beidseitigen Beschreiben eignet. Dies wird durch besondere Oberflächenleimung und Satinage erreicht.
Seidenpapier: Sehr dünnes, holzfreies oder -haltiges Papier mit weniger als 25 g/m² Flächengewicht; Verpackungs- und Dekorationsmaterial
Transparentpapier: Papier mit hoher Lichtdurchlässigkeit. Bei der Herstellung werden besonders ausgesuchte Zellstoffe in einem Refiner gemahlen (gequetscht), wodurch sich die Faseroberfläche vergrößert und die Lichtdurchlässigkeit (Transparenz) zunimmt. Dabei schließen sich die Poren und Zwischenräume des Papiers.
Zeichenpapier: Hadernhaltiges oder holzfreies, gut oberflächengeleimtes Papier mit hoher Radier- und Abwaschfestigkeit ab ca. 60 g/m²

Hier eine kurze Übersicht der für einen Künstler interessanten Kartonsorten:

Bristolkarton: Aus mindestens drei Schichten geklebter Karton, wobei die Deckschichten holzfrei sind
Filzpappe: Wird zum Einlegen weicher Materialien, wie z. B. Brieftaschen verwendet
Finnpappe: Säurefreie, gelbliche Pappe, die aus Holzschliff hergestellt wird. Hauptsächlich im Modellbau verwendet
Lederpappe: Braune Pappe aus mindestens 30 % Braunschliff. Dadurch besonders zäh und geschmeidig, z. B. für Kartonagen und Koffer
Pappmache: Pappmach‚ bzw. Pappmaschee (auch Pulpe oder Papiermach‚, aus dem Italienischen auch Cartapesta) ist ein Gemisch aus Papier und einem Bindemittel, meist Kleister, aus dem sich leichte, stabile, relativ große und verhältnismäßig billige Plastiken, Skulpturen oder Masken gestalten lassen.

Quelle: Wikipedia.org




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